Telekom hat's geschafft...

Donnerstag, 28. Januar 2016

Halleluja! Ich bin wieder erreichbar. Fünf Tage Web- und Telefonabstinenz, vier Telefonate mit drei Sachbearbeitern weitere Telefonate mit zwei Technikern und schließlich Anrufe der wichtigsten Person - dem Techniker vor Ort - waren notwendig, den Wackelkontakt im Verteilerkasten ein paar Straßen weiter zu beheben. Jetzt weiß ich zumindest, dass ich einen anachronistischen weil ziemlich veralteten ISDN-Anschluss habe, der reanimiert werden musste. Aber da die Telekom eh bald ISDN in Gänze abstellt - erübrigt sich die Frage nach der weiteren Zukunft. In den nächsten Wochen bin ich dann also wieder ganz UpToDate. R. I. P., liebes ISDN. Ich weiß noch, wie damals noch zwei schwergewichtige Techniker zu mir nach Haus kamen. Ich hatte terminlich vereinbart, dass an diesem Tag meine Telefonanlage angeliefert werden sollte. Und da wurde nun dieser Riesenkasten namens EUMEX - die Version 2 dieser Baureihe, wie ich mir sagen ließ – von stark behaarten Bärenhänden aus der Verpackung gepuhlt und von diesen liebevoll ausgepackt. Die Telekom-Techniker hatten den Auftrag meine neue ISDN-Telefonanlage an die Wand zu dübeln und anzuschließen. Schnaufend und mit sehr ernstem und sehr weihevollem Blick, schraubten und verkabelten sie die Geräte. Sie wirkten wie ein eingespieltes Ehepaar. Mit der Anmut von Houston-Space-Center-Ingenieuren befestigten sie den Kasten an der Wand und verstöpselten diesen über ein Verbindungskabel mit einem mitgebrachten, schwer aussehenden Monster-Notebook. Mehrere Floppy-Disks (die kleinen) wurden ausgelesen und unbekannte Programme installiert. Es war recht spannend zu beobachten, wie diese eher nach Holzfäller aussehenden Servicetechniker die Telefonanlage programmierten. Sie vermittelten mir dabei das bestimmte Gefühl, dass das alles sehr, sehr kompliziert sei, und für mich, einem Normalsterblichen, daher ein ewiges Geheimnis bleiben würde. Das Gefühl wurde durch die vielen eigens für mich für den Fall des Falles auf gekritzelten, unterschiedlichen Lösungsdiagramme verstärkt. Verkürzt bedeutete das Ganze, dass ich, wenn ich es nicht schaffen sollte die Telefonzentrale über das Tastentelefon zu steuern und umzuprogrammieren – ich wieder bei der üblichen Service-Notrufnummer melden sollte – was bei den beiden Techniker landen würde. Ich hatte das sichere Gefühl, dass sie augenzwinkernd eine Wette darauf abgeschlossen hatten. hatten. Die Prozedur dauerte alles in allem ungefähr eineinhalb Stunden. Inklusive Vesperpause, natürlich. Das Schaubild verschafft einem in etwa einen Eindruck, mit was man es zu tun hatte: ...das sieht jetzt vielleicht harmlos aus, ABER... Wenn man dann mal irgendwann in die Verlegenheit kommen sollte, Hand anlegen zu müssen... wie etwa während eines Umzugs - dann nimmt das Unheil seinen Lauf: Alles muss ausgestöpselt werden, womit das Chaos vorprogrammiert ist. Denn so eine saubere Anordnung wie auf dem Schaubild oben -gibt es in der Realität selten. In Wirklichkeit weisen all diese Geräte sehr, sehr lange Kabel auf, die man meist wie ein Lasso zusammenbindet oder irgendwie zusammenquetscht. Logischerweise ergibt das auf diese Weise immer ein Kabelsalat und ein Riesenkuddelmuddel. Ein Freund von mir hat aus diesem Grund eine quadratmetergroße, dicke Holzplatte an die Wand gedübelt und alle Geräte darauf im rechten Winkel akribisch angeschraubt. Die überstehenden Kabel hat er fein säuberlich zusammengebunden, bandagiert und das ganze Arrangement wie eine überdimensionale Platine – samt Leiterbahnen und Widerständen – ausschauen lassen. Er ist, zugegebenermaßen, etwas autistisch veranlagt - von daher kann man sich gut vorstellen, dass so jemand ja geradezu verrückt werden muss, wenn er ansonsten jeden Tag so ein wildes Chaos von wild umherliegenden Geräten und dem Kabelwirrwarr haften bleibt. Jetzt hat er hingegen ein regelrechtes, sauberes Kunstwerk an der Wand hängen, einen richtigen Le Corbusier. Zuvor gab es nur die Möglichkeit über ein klobiges Telefonmodem Daten auszutauschen. Das war ein wenig so, wie mit der Datenspeicherung auf normale Musikkassetten: da piepste und rauschte es ganz wild und chaotisch. Und es war hundsteuer, denn während denn Sessions liefen die Telefoneinheiten im normalen Takt auf. Da war noch nichts mit Flatrate und so... Boah, das war damals alles noch so neu: das World Wide Web, BTX, Online-Banking (ich war einer unter den allerersten!) die schweineteuren Leonardo-Karten (konnten sich damals nur Werbeagenturen leisten) für die noch sehr viel teureren Macs (selbst eine kleine, gebrauchte LC-Pizzaschachtel kostete noch so viel wie ein gebrauchter Kleinwagen). Oh Mann, was für Zeiten! Sogar die Hermstedt-Karte wurde noch von einem extra hierfür angereisten Techniker - der sich das bezahlen ließ -eigenhändig vor Ort ausgepackt und in die Second-hand-Pizzaschachtel eingebaut! Was für Zeiten... BTX, der neueingeführte Bildschirmtext - bot mit dem aller-allerersten Chat einer Gruppe von etwa 20 Leuten - darunter meine Wenigkeit - eine erste Heimat. Aus ganz Deutschland fanden sich allabendlich zur fortgeschrittenen Stunde - wenn die Kinder im Bett waren - mit Namen wie "Nightrider45", "Kübel33" und "Gabi26" ein um sich bis in die Puppen über Nonsens auszutauschen. Meist ging es um infantile Schulhofwitze und man fühlte sich als passiver Leser dann oft sehr, sehr alt. BTX war schnell vom rasanten Wachstum der Homepages in die Vergessenheit geraten. Hermstedt hielt sich einige Zeit bis die Telkoms sich mit Preisschlachten förmlich gegenseitig massakrierten und den Konsumenten preisgünstiges Internet und E-Mail-Accounts anboten. Ab da waren Leonardo-Karten faktisch tot. Aber man trifft heute noch hier und da in Firmenadressen die Bezeichnung ISDN unter den Kommunikationsnummern an. Der Plan der Telekom ist, alle Anschlüsse in Deutschland im Jahre 2018 auf ADSL umgestellt zu haben. Das war es dann also mit ISDN - dem "Integrated Services Digital Network", den vielen Zusatzgeräten und irrsinnigen Kabelsalat, über den man jeden Tag stolperte oder hängenblieb. ADSL: Asymmetric Digital Subscriber Line (englisch für "asymmetrischer digitaler Teilnehmer-Anschluss"). Durch die raffinierte Technik werden die vorhandene Kapazitäten der Leitungskabel weiter ausgenutzt - was die Übertragungsraten spürbar verbessert und auf beindruckende Weise vervielfacht, s. Schaubild: (...ISDN ist hier Orange markiert und fällt echt winzigwinzig aus) Willkommen im Leben. https://de.wikipedia.org/wiki/Integrated_Services_Digital_Network https://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetric_Digital_Subscriber_Line#ADSL-Normenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetric_Digital_Subscriber_Line#ADSL-Normen

ISDN-Ausfall!!!!!

Montag, 25. Januar 2016

Seit Freitag, 21.1.ist weder Telefonie noch Internet möglich. Ärgerlich! Die Telekom will's richten.

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